Orgasmus – muss, kann, darf, Genuss?

Lebst du deinen Orgas-muss, Orgas-kann, Orgas-darf, Orgas-genuss oder vielleicht Orgas-soll?

Was wäre das passende Wort für dich?

Viele Frauen aber auch Männer, die ich begleite, spüren den Druck beim Sex unbedingt einen Orgas-muss zu haben, weil es so von ihnen erwartet wird und dies doch dazugehöre.

 Ein Professor von mir sagte mal, Kopfschmerzen sind nichts anderes als ein Orgas-muss. Anspannung die sich in Entspannung lösst. Nun frag ich alle die den Orgas-muss leben – könnt ihr euch eure Kopfschmerzen aussuchen? Könnt ihr sie erzwingen? Oder kommen sie einfach?

Klar können Orgasmen trainiert und simuliert werden, aber ein Zwang bringt hier keinen weiter. Ich finde es oft merkwürdig, wenn ich dann höre „Ja ich täusche dann einfach einen Orgas-muss vor, damit der Partner sich gut fühlt“

Gutfühlen sollte man sich aufgrund der Nähe und Verbundenheit die entsteht und nicht anhand eines Ergebnisses. Ohne jetzt das Zitat zu bringen „der Weg ist das Ziel“, ist es doch für mich eine tiefe Verbundenheit und Wertschätzung sich all das zu schenken egal ob das „Ziel“ erreicht wurde.

Wenn es dir also genauso geht, dass du dir oft denkst einen Orgas-muss haben zu müssen

 Tipp 1:
ersetze das Wort muss durch ein Kann und du wirst merken wie der Druck wegfällt

 Tipp 2:
Lerne dich und deine Erregung selbst kennen um zu wissen was dir gefällt und was dich auch glücklich macht, dies können einfache zärtliche Berührungen sein oder auch ein Hilfsmittel

 Tipp 3:
Lerne deine Fantasien kennen
Je mehr du dich mit deinen Fantasien beschäftigst umso besser weißt du welche Art von Aufmerksamkeit, Berührung und S*x du dir wünschst

 Tipp 4:
Sei achtsam mit dir und deinen S*xualpartner.
Er/Sie/Es verdient es dass du bei der Sache bist und dich darauf einlässt. Denn so kannst du das Gefühl vermeiden nicht zum Zug gekommen zu sein & ggf die Führung übernehmen

 Tipp 5:
Lerne für dich selbst zu sprechen. Das Gespräch ist eines der Wichtigsten Momente die einem zueinander bringt. Nicht alles muss einem gefallen, nicht alles kann auch der andere erfüllen, wenn keiner darüber spricht kann es auch keiner wissen. Zu hoffen dass der andere dies anhand von Körpersprache und Co errät ist ein Wunschtraum, wenn ihr nicht achtsam miteinander seid, wird es oft nicht Mal auffallen.

 Tipp 6:
Gehört für mich unbedingt mit Tipp 5 zusammen – nicht alles was heute geil ist, muss es auch morgen sein. Deshalb trau dich darüber zu sprechen. Was im BDSM (fast) normal ist – auch hier gibt es schwarze Schafe – ist für viele dennoch ein No-Go. Die Tagesverfassung, die aktuellen Gefühle, die aktuelle innere Gereiztheit und auch das was wir Essen oder Trinken spielt so viel mit ein. Es ist ganz normal dass uns nicht immer das Selbe gefällt.

Kurz und prägnant zusammengefasst: Traut euch ihr selbst zu sein und das Leben lustvoll zu genießen.